Forum Deutsche Sprache
Mit dem Forum Deutsche Sprache entsteht in Mannheim ein einzigartiges Gebäude – zugleich Museum und Science Center –, in dem Wissenschaft und Gesellschaft in Dialog treten. Das Gebäude wird dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache als Ausstellungsraum wie auch als interaktive Forschungsfläche dienen. Es schafft einen öffentlichen Ort der Begegnung, in dem die Erfahrung von Sprache, ihre Allgegenwart und Vielfalt, durch interaktive Präsentationen, Diskussionen und kontinuierliche Forschung erlebbar wird.
In der Neckarstadt im Norden Mannheims flankiert das Forum Deutsche Sprache die Achse vom Flussufer, das zeitgleich neugestaltet wird, entlang des Alten Meßplatzes. Der Neubau orientiert sich an den städtebaulichen Kanten des Platzes und erweitert diesen in Richtung Neckar. Über dem fast vollständig verglasten Erdgeschoss kragen drei Obergeschosse über den Platz aus und laden so ins Gebäude ein. Es entsteht ein offenes Forum, ein fließender Raum zwischen Innen und Außen, Foyer und Platz, das zu einem Begegnungsort für alle Besucher*innen, Mitarbeitende und Menschen aus der Nachbarschaft wird. Mit Blick auf den Neckar bietet ein verglaster Raum hier Platz für Sonderausstellungen, Lesungen und Science Slams. Zum Alten Meßplatz hin ist ein frei zugänglicher Picknickbereich eingerichtet.
Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt, nach einer Fahrt im Aufzug, im dritten Obergeschoss und schlängelt sich von dort hinab ins Erdgeschoss. In einer digitalen Präsentation – gestaltet von Atelier Brückner – erleben Besucher*innen in verschiedenen Sprachwelten die Vielfalt und kontinuierliche Entwicklung der deutschen Sprache in Kontakt mit anderen Sprachen, Sprachtechnologie und gesellschaftliche Debatten. In Form von gesprochenen oder geschriebenen „Sprachspenden“ können sie mit den Exponaten interagieren und sich damit selbst an der Sprachforschung beteiligen. Die Büros der Sprachforscher*innen sind direkt in die beiden unteren Ausstellungsebenen integriert. Eine Dachterrasse im Obergeschoss bietet einen Panorama-Ausblick über den Neckar und die Stadtsilhouette. Sie steht Mitarbeitenden wie Museumsgästen offen.
Die robuste Betonkonstruktion bleibt in allen Geschossen sichtbar und prägt dadurch den Charakter des Gebäudes. Unterzüge und Stützen teilen die Geschosse in kleinere Zonen auf, in denen die einzelnen Sprachwelten der Ausstellung angeordnet sind. Als Reverenz an die Vielschichtigkeit von Sprache umhüllt den Neubau eine mehrschichtige Fassade. Die innenliegende Konstruktion, der Betonskelettbau, wird von einer alternierenden Fassade aus geschlossenen Holzrahmenbauelementen und einer Pfosten-Riegel-Fassade umschlossen, welcher hölzerne, verstellbare Sonnenschutzlamellen vorgelagert sind. Diese Holzschicht wiederum wird durch eine Ebene aus eingespannten ETFE-Folien geschützt, die dem Gebäude seinen markanten Charakter verleihen.
Mit dem von der Klaus Tschira Stiftung gestifteten Forum Deutsche Sprache erhält die Neckarstadt einen neuen Kulturstandort, der generationsübergreifend Raum für Begegnung, Integration und Austausch schafft. Wie die Sprache selbst ermöglicht das Gebäude Verbindung und Kommunikation.
Key Info
Collaboration Partners
Atelier Brückner (Exhibition planning), osd GmbH (Structural engineer, Façade planning), form TL GmbH (Lightweight construction, Façade planning), Rieser Wessel Brandschutzsachverständige GBR (Fire protection), Stahl + Weiß Part GmbH (Building physics), Engineering Consult PartGmbH (Building services), bhm Planungsgesellschaft mbH (Outdoor design), Töniges GmbH (Building ground), Hydtrotherm Consult GmbH (Hydrogeology), SBI Schneider Beratende Ingenieure für Elektronik (Electrical engineering), Gebauer & Manser GmbH (Survey)