Science City Center

Im Osten der chinesischen Metropole Guangzhou markiert der Neubau des Science City Centers den Wandel des umliegenden Stadtviertels von einem industriell geprägten Vorstadtbezirk hin zu einem zukunftsorientierten Business Hub. Zwei Türme und vier niedrigere Bauten werden Büros, ein Hotel, ein Konferenzzentrum und Läden beherbergen.

Das nach Norden hin ansteigende Grundstück befindet sich am Übergang zwischen einem vorwiegend industriell geprägten Gebiet und einer grünen Hügellandschaft. In dieser einmaligen Lage hat HENN ein stadtbildprägendes Hochhaus entworfen, das nicht nur weithin sichtbar ist, sondern auch symbolisch den Wandel des Bezirks verkörpert.

Um 45 Grad aus dem umgebenden Straßenraster gedreht, bricht der Komplex die strenge Gliederung des urbanen Gefüges auf. Mit dem Entwurf des charakteristischen Doppelturms hat HENN den Typus Hochhaus ganz neu gedacht: über dem gedrehten Grundriss erheben sich zwei unterschiedlich hohe Bauten von 150 und 80 Metern, die diagonal über eine Gebäudeecke verbunden sind.

Die beiden Türme sind mit einem Grundriss, dessen Form an die Zahl 8 erinnert, eng verwoben. Über doppelgeschossige Atrien sind die Büros und das Hotel in den oberen Geschossen erreichbar. In der Krone des höheren Turms, oberhalb des Hotels, bietet ein Sky Garden spektakuläre Aussichten auf die Skyline von Guangzhou. Auf halber Höhe befindet sich die ebenfalls zum Hotel gehörige Sky Lobby. Sie ist über eine verglaste Rolltreppe vom zentralen niedrigeren Gebäude aus erreichbar, in dem sich Konferenzzentrum und Veranstaltungssaal befinden. Der sogenannte Sky Escalator verbindet die beiden Baukörper wie eine Brücke über den Außenraum.

Das Gebäudeensemble ist in eine üppige, organisch gestaltete Landschaft eingebettet. Sie dehnt sich vom Eingang an der Straße über das gesamte Grundstück aus, über teils begrünte Dächer der niedrigeren Bauten bis zur Hügellandschaft im Norden. Über dieser verbindenden Geste ragt das Hochhaus in den Himmel, während die Bauten des Komplexes auf Straßenebene einen lebendigen urbanen Platz im Zentrum des Grundstücks umschließen.

Die geometrisch gestaltete Fassade hebt sich mit ihrer kristallinen Formensprache klar von der organisch gestalteten Landschaft ab. Diagonal angebrachte Aluminiumlamellen schützen die Innenräume vor direkter Sonne – ihre Anordnung führt das Prinzip der Drehung aus dem geradwinkligen Raster heraus in der Fassade fort. Durchbrochen wird dieses Prinzip von der Sky Lobby, die als zusammenhängende, amorphe Glasfläche weich in die außenliegende Gebäudeecke eingeschnitten ist. Hier treffen im Inneren die vielfach verbundenen Räume und Verbindungswege aufeinander und Menschen kommen zusammen. Es entsteht ein kommunikativer Ort, von dem aus sich die Transformation des Stadtviertels zu Füßen des Gebäudes beobachten lässt.