EZ Campus

Die bauliche Erweiterung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin ist zwischen der Topographie des Terrors, dem Martin-Gropius-Bau und der Anhalter Straße geplant. Ziel der Wettbewerbsaufgabe war nicht die architektonische Gestaltung des zukünftigen Gebäudeensembles, vielmehr galt es ein attraktives städtebauliches Konzept für das gesamte Areal zu entwickeln.

Mit dem Entwurf von HENN wird das vorhandene Europa- und Deutschlandhaus um zwei Baukörper ergänzt. Dabei orientiert sich das geplanten Gebäude-Duo in ihrer Anordnung und Gebäudehöhen an den Bestandsbauten, die zusammen einen eigenen Campus bilden. Es entstehen neue Sichtachsen und Blickbeziehungen, die auf das historische Umfeld vor Ort reagieren. Die vorhandenen großzügigen Grünräume des Blocks sollen gewürdigt und erhalten bleiben.

Die Neubauten mit quadratischen Grundrissen von fünf bzw. elf Geschossen sind mit kräftigen Stützen im Erdgeschoss geplant, die den Baukörpern statisch und optisch eine sichere Basis verleihen. Ebenerdig sind hier die Gemeinschaftsbereiche, wie z.B. Ausstellungsflächen und Bibliothek untergebracht. Die darüberliegenden Büroräume sind jeweils ringförmig um einen offenen Innenhof angeordnet, sodass diese von zwei Seiten mit Tageslicht belichtet werden können. Über eine Erschließungsbrücke im 1. OG sind beide Baukörper miteinander verbunden, die Querstreben der Brückenkonstruktion setzen sich konsequent im gesamten Geschoss fort, um es als Kommunikationsebene optisch hervorzuheben.

Leitidee des Entwurfs ist es, einen neuen urbanen Kommunikationsraum zu schaffen, der das aktuelle Verhältnis zwischen öffentlichem und nicht-öffentlichem Raum umkehrt und den Bereich zwischen den Gebäuden in einen öffentlich zugänglichen Durchgang umwandelt. Dadurch wird die relevante Verbindung des neuen Campus mit der städtischen Struktur betont.