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München

Deckel Maschinenfabrik

Die Werksanlagen der 1903 in München gegründeten Maschinenwerke Friedrich Deckel wurden 1943 bei den Luftangriffen stark beschädigt, so dass neue Werksgebäude notwendig wurden. Um im Zuge dessen moderne Fertigungsmethoden einzuführen und künftig auf sich ändernde Arbeitsprozesse reagieren zu können, wurden die Produktions- und Verwaltungseinheiten als flexibel nutzbare und erweiterbare Großraumstrukturen realisiert. 

Stützenfreie Fertigung

1956/57 begann der Bau des langen, fünfgeschossigen Fertigungsgebäudes für Werkstätten, Transporteinrichtungen und sanitäre Räume. Die Maschinenaufstellung war für sich ändernde Produktionsflüsse beweglich zu halten. Dementsprechend erhielt das Gebäude keine Innenstützen.

Für eine optimale Steifigkeit der Konstruktion wurde es in Stahlbeton ausgeführt, so dass die hohen Deckenlasten durch Spannbetonriegel abgefangen werden.

Die Fassade ist ein plastisches, grau gestrichenes Stahlbetonskelett mit Fensterbrüstungen aus weißen, glatten Betonflächen und Leichtmetallfenstern. Das zurückgesetzte Dachgeschoss wurde großflächig verglast. Einen besonderen Akzent erhielt das Produktionsgebäude durch die vorgehängte, filigrane Glasfassade des Nottreppenhauses an der Westfassade.

© Institut Heidersberger

1958/59 folgte der Bau der zweigeschossigen Produktionshalle. Ihre Konstruktion basiert auf einer Mischbauweise. Während das Erdgeschoss in Stahlbetonbauweise mit einem engen Stützenraster von 5 x 5 Metern ausgeführt wurde, erhielt die Produktionshalle des Obergeschosses durch die geschweißte Stahlrohrkonstruktion eine großzügige Weite sowie die Besonderheit des Gebäudes: Das 60 Meter weit gespannte Dach.

Seine frei spannenden, räumlichen Fachwerkbinder liegen auf Längsbindern, die nur alle 20 Meter abgestützt sind. Die 60° geneigten Außenflächen der Hauptbinder wurden an der Südseite mit Gasbetonplatten belegt und mit Welleternit verkleidet. Auf der Nordseite erhielten die Binder eine kittlose doppelte Vergasung, um die Halle optimal und ohne blendendes Sonnenlicht natürlich zu belichten.

© Institut Heidersberger

1960/61 kam der nördliche Teil des mehrgeschossigen Fertigungsgebäudes zur Ausführung, das mit dem 1962 an seiner nördlichen Stirnseite errichteten, siebengeschossigen Verwaltungsgebäude – einem Stahlskelett mit Stahlbetonkern und Vorhang-Glas-Fassade – einen eleganten Abschluss erhielt.

Status
Completed
Client
Friedrich Deckel
Year
Location
Munich, DE