
Städtisches Klinikum Braunschweig
Aus einem bestehenden Krankenhaus, einem überarbeiteten Rohbau und einem Neubau entsteht im Süden der Stadt die neue Zentralklinik des Städtischen Klinikums Braunschweig. Durch die Reorganisation entwickelt sich eine der größten Kliniken Deutschlands: ein moderner Krankenhauskomplex, der eine effiziente Gesundheitsversorgung ermöglicht und einen angenehmen Arbeitsort schafft.

Ein zukunftssicherer Krankenhauskomplex

Wie viele große Kliniken in Deutschland steht auch das Klinikum Braunschweig vor der Herausforderung, sanierungsbedürftige Häuser angesichts gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen in die Zukunft zu führen. Der Entwurf von HENN und C.F. Møller für die Zentralklinik zeigt einen möglichen Weg auf: Der Bestand wird erhalten, verdichtet und erweitert, um mehrere Standorte zusammenzuführen.
Der neue Komplex wird mit 1 500 Betten deutlich mehr Patient*innen aufnehmen und deren Versorgung durch modernste Medizintechnik und interdisziplinäre Strukturen stetig verbessern können. Den Mitarbeitenden bietet das neue Klinikum klare Orientierung und Abläufe sowie Zugang zu Erholungsräumen.
Eine verbindende Achse
Die drei heterogenen Baukörper sind entlang einer neuen, verbindenden Magistrale angeordnet. Sie verläuft im Zentrum des Komplexes von der neuen Eingangshalle im Süden bis zum Norden des Areals, wo sich weitere Flächen für eine zukünftige Entwicklung befinden.

Alle Besucher*innen betreten die Zentralklinik über die doppelgeschossige Eingangshalle, die mit ihren großzügigen Verglasungen einen überdachten Platz zwischen den Baukörpern schafft und so von außen nach innen, von der öffentlichen in eine privatere Sphäre überführt.
Von hier aus leitet die Magistrale in alle Funktionen und Bereiche. Im Außenraum ist sie als grüne Promenade mit Wasserbecken angelegt – die zweigeschossigen Innenräume entlang dieser Achse bieten durch die großen Glasfenster Tageslicht und Orientierung.

Die Ambulanzen in den unteren Geschossen sind als interdisziplinäre Praxiszentren gestaltet. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Medizindisziplinen in den Clustern Herz-Lunge, Kopf und Bauch fördert die Zusammenarbeit und Qualität der Versorgung.
Eine warme Atmosphäre
Tageslicht und Zugang zur Natur unterstützen die Heilung und sorgen für Wohlbefinden der Menschen, die hier arbeiten oder Heilung suchen. In den oberen Geschossen befinden sich die Zimmer für Patient*innen, die Ausblicke in die reich bepflanzten Höfe bieten. Durch die eingeschnittenen Höfe fällt Tageslicht in jeden Raum. Natürliche Materialien wie Holz und Stein sowie die allgegenwärtigen Pflanzen sorgen für eine warme Atmosphäre in allen Bereichen.
SINAI Landschaftsarchitekten haben alle Außenräume als üppig bepflanzte Themengärten gestaltet, darunter ein Kräutergarten, ein Kirschgarten und ein Spielhof für die Kinderklinik.


Die Fassade des südlichen Neubaus und die Eingangshalle sind das neue Gesicht der Zentralklinik. Ziegelmauerwerk, das bis in den Innenraum geführt ist, gibt dem kompakten Volumen einen warmen Charakter. In Richtung der Höfe orientierte Räume erhalten einen Sichtschutz durch Aluminiumlamellen, welche gleichzeitig die Offenheit der Innenfassaden bewahren.

Die neue Zentralklinik des Klinikums Braunschweig zeigt exemplarisch, wie in die Jahre gekommene Krankenhäuser in zukunftsfähige Strukturen transformiert werden können – und dabei veränderte gesellschaftliche Erwartungen sowie Raum für technische Weiterentwicklungen Eingang finden.
Fertigstellung des Neubaus Ost









Masterplan 2037

Key Info
Collaboration Partners
HT Hospitaltechnik Planungsgesellschaft mbH (Medical technology), bsp Ingenieure GmbH (Geotechnics), HPM (Surveying), Werner Sobek AG / Kucharzak Fassaden Engineering (Façade planning), Ingenieurgruppe Walter & Partner GbR Beratende Ingenieure (Kitchen planning), SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH (Landscape architecture), ahw Ingenieure GmbH (Supporting structure), Süss Beratende Ingenieure (Building technology & Lighting design indoor spaces), Müller-BBM Building Solutions GmbH (Building physics), HHP Nord/Ost Beratende Ingenieure (Fire protection), Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH (Lighting design outdoor spaces), Moniteurs GmbH (Signaling)